Category Archives: Veranstaltung

Tobias Zorn: Was ist Hochschulpolitik? Führung durch den Gremiendschungel an der Uni Köln und darüber Hinaus

Montag, 16.11.2020, 17:00 – 18:30

Link: https://meeten.statt-drosseln.de/b/bri-tsm-olh-iqj

Wer vertritt meine Interessen als Student*in? Was ist das Studierendenparlament? Was ist der AStA? Wie werden diese gewählt? Was sind Fachschaften? Was sind Hochschulgruppen? Wie kann ich selbst meine Uni aktiv mitgestalten?
Diesen und vielen weiteren Fragen möchten wir uns im Rahmen der Veranstaltung „Was ist Hochschulpolitik? Führung durch den Gremiendschungel an der Uni Köln und darüber hinaus“ widmen und auch einen kritischen Blick auf diesen Teil des studentischen Lebens werfen.
Ihr seid neu an der Uni Köln oder vielleicht auch schon länger dabei und habt euch schon immer gefragt was diese Student*innen da in der Hochschulpolitik so treiben? Dann seid ihr hier genau richtig.
Tobias Zorn studiert in Köln Dolmetschen für Deutsche Gebärdensprache und engagiert sich nebenbei in der Hochschulpolitik. Unter anderem gehört er seit Januar 2019 dem Studierendenparlament an und ist seit Oktober diesen Jahres Koordinator des Landes-ASten-Treffens NRW.

 

IL* Köln: Utopie in Aussicht – Kommt jetzt die Generation Left?

Freitag, 13.11.2020, 17:00 – 18:30

Link: https://meeten.statt-drosseln.de/b/bri-tsm-olh-iqj

Die Corona-Pandemie hält die Welt in Atem und offenbart die Zusammenhänge der Ausbeutung und die Krisenhaftigkeit unseres Gesellschaftsmodells wie unter einem Brennglas. Corona trifft auf eine Zeit politischer Polarisierung und der Vielfachkrise, deren Tendenzen noch verschärft werden: Die Bedrohung des Faschismus, Rückschläge emanzipatorischer Politik, Klimakrise, sich zuspitzende Ungleichheit und entfesselte Gewalt von staatlicher Seite, ob an den Grenzen oder im Inneren durch Polizeigewalt, in der sich auch der eingeschriebene Rassismus offen zeigt. Das Versprechen eines Zurück zu dieser alten Normalität, diesem Vorher, es klingt leer; insbesondere in den Ohren derjenigen, die nicht erst seit der Pandemie Teil weltweiter Protestbewegungen sind.

Fridays for Future, Black Lives Matter, MeToo, die Aufstände von Hongkong bis Chile, sie alle stellen die alten Strukturen nicht nur in Frage, sondern kämpfen aktiv für ein Ende des „Weiter so“. In der Vielfältigkeit dieser Bewegungen sticht eine Gemeinsamkeit ganz besonders hervor: sie werden maßgeblich von jüngeren Menschen getragen. Insbesondere in den USA und UK zeigt sich dieser „age gap“ auch in dem Zuspruch, die Jeremy Corbyn und Bernie Sanders erfahren haben. In den Herzkammern des globalen Kapitalismus bekennt sich eine wachsende Zahl junger Menschen zu Ideen sozialer und ökologischer Gerechtigkeit. Der antikommunistische Konsens in den USA wirkt brüchig innerhalb dieser jungen Generation(en), von den Rechten werden die lefties als verweichlichte „generation snowflake“ diffamiert.

Welche Rolle spielt also das Alter in dieser gesellschaftlichen Polarisierung? Gibt es so etwas wie eine junge „Generation Left“? Was hat sie hervorgebracht und wie können wir Generation nicht primär als Alterskohorte, sondern als Resultat politischer Prozesse denken? Wie hängen Alter und Klasse zusammen? Sind die “Boomer” für einen linken Aufbruch verloren oder kann es den Bewegungen gelingen, die Mauern zwischen den Generationen zu überwinden und sich gemeinsam neu zu formieren?

Alte VHS Bonn & AZ Köln: Bedrohte Räume

Donnerstag, 12.11.2020, 17:00 – 18:30

Link: https://meeten.statt-drosseln.de/b/bri-tsm-olh-iqj

Linke, selbstverwaltete Freiräume sind keine Selbstverständlichkeit. Ihre Existenz muss oft mühsam erkämpft und ihr Fortbestand gesichert werden. Dass in ihnen neue Gesellschaftsentwürfe, unkommerzielle Angebote, solidarischere Beziehungsweisen uvm. erprobt werden, scheint für viele stadtpolitische Akteur*innen eher ein Dorn im Auge als eine positive zivilgesellschaftliche Entwicklung darzustellen. In vielen Fällen werden bereits bestehende Projekte von der Stadt- und Kommunalpolitik in die Peripherie verdrängt, überplant, abgerissen und/oder geräumt.
So auch in Köln und Bonn. Sowohl dem Autonomen Zentrum (AZ) Köln, als auch der Alten VHS Bonn steht das Aus in ihren aktuellen Räumlichkeiten bevor. Beide verbindet der eigene emanzipatorische und solidarische Anspruch; beide verbindet die kommerzfreie und antikapitalistische Selbstverwaltung, beide verbindet der permanente Kampf um die eigene Existenz.
Der Vortrag stellt beide Projekte vor, bringt Unterstützer*innen beider Freiräume zusammen und fragt nach gemeinsamen Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten.
In jedem Block ist auch Platz für eure Fragen/Anregungen. Wir freuen uns drauf miteinander ins Gespräch zu kommen!

Mehr Infos zum AZ Köln findet ihr hier: https://az-koeln.org
und hier zur Alten VHS Bonn: https://www.alte-vhs.de

Marco Linguri: Intersektionalität durch biographische Arbeit mit einem muslimischen trans Mann

Mittwoch, 11.11.2020, 19:30 – 21:00

Link: https://meeten.statt-drosseln.de/b/bri-tsm-olh-iqj

Biographische Arbeit kann Intersektionalität greifbar machen. Wenn eine Person auf mehreren Ebenen Diskriminierung erfährt, heißt es nicht, dass wir einfach diese Ebenen zusammenzählen können und dann wissen, welche Form von Diskriminierung ihr begegnet. Jeder Mensch hat ein Netz aus Macht- und Unterdrückungsstrukturen um sich herum. Vielleicht erfährst du keinen Ableismus und keine Homophobie, aber Sexismus und Rassismus? d.h.: Wo werde ich unterdrückt und wie, aber auch: Wo habe ich Macht und was kann ich tun, um sie nicht unreflektiert anzunehmen?
In diesem Workshop könnt ihr mit kurzem theoretischen Vorlauf biographisches Arbeit erleben, d.h. es wird eine durch Marco selbst angeleitete Fragerunde geben, in der er euch die Möglichkeit gibt, ihm Fragen zu seiner Biographie zu stellen. So erhaltet ihr einen Einblick in sein Leben als muslimischer trans Mann, der gerade eine Ausbildung zum Imam macht und vorher Romanistik mit dem Schwerpunkt Soziolinguistik studiert hat und deshalb auch viel zu Sprache und Diskriminierung theoretisch sagen kann.
Wenn ihr gerne den biographischen Ansatz selbst anwenden möchtet, habt ihr zum Schluss auch die Möglichkeit, ihn dazu zu befragen. Denn er findet: Wenn du jemanden kennenlernst, ist alles anders. Labels hassen ist einfach, jemandem in die Augen zu schauen, als Mensch zu begegnen und dann so zu empfinden, ist schon viel schwieriger.
Marco Linguri findet ihr auf Instagram und Facebook als @coffeeandidentity – er hat einen Blog zu verschiedenen Themen coffeeandidentiy.wordpress.com und ein Videoprojekt zu marginalisierten Gruppen aus dem Heimatland seines Vaters (minoritistan – Youtube). Ebenso ist er im Vorstand vom Liberal-Islamischen Bund e.V. @liberal_islamischer_bund und hat einen Magister in Romanistik.

Delal Noori: Geschichten muslimischen Lebens in Deutschland

Mittwoch, 11.11.2020, 17:00 – 18:30

Link: https://meeten.statt-drosseln.de/b/bri-tsm-olh-iqj

„Die sind doch alle gleich!“ Einige Menschen reden noch über „DEN Islam und DIE Muslim*innen“- was sehr schade ist. Delal Noori möchte auf die Individualität und Heterogenität der Persönlichkeiten und der Biografien muslimischer Menschen in Deutschland aufmerksam zu machen. Persönlichkeiten sind individuell und vielschichtig und können nicht „in einen Topf geschmissen“ werden. Jede Generation hat ihre Merkmale und innerhalb dieser Generationen gibt es wiederum ein breites Spektrum an Einstellungen und Lebensrealitäten. Delal versucht in einem Schnelldurchlauf die verschiedenen Generationen der Muslim*Innen in Deutschland zu beleuchten und einen Einblick in die Lebensrealitäten zu geben.
@delalno ist angehende Logopädin und Podcasterin (Gedankensalat Podcast).

Antifa AK Köln: Gespräch mit Herkesin Meydanı

Montag, 10.11.2020, 20:00-21:30

Link: Die Veranstaltung findet online über Zoom statt. Hier sind die Zugangsdaten:
URL: https://is.gd/RLMrBt
Kenncode: 319472
Webinar-ID: 925 2355 7731
Oder mit einem Fingertipp auf dem iPhone :
Deutschland: +496938079883,,92523557731#,,,,,,0#,,319472# or +496950502596,,92523557731#,,,,,,0#,,319472#
Oder Telefon:
Wählen:
Deutschland: +49 69 3807 9883 or +49 695 050 2596 or +49 69 7104 9922 or +49 30 5679 5800
Webinar-ID: 925 2355 7731
Kenncode: 319472
Verfügbare internationale Nummern: https://zoom.us/u/abRIEormAw

Die Initiative Herkesin Meydanı – Platz für Alle, kämpft seit gut einem Jahr für ein Mahnmal an der Keupstraße. Das Mahnmal und soll ein Lern- und Gedenkort, ein Ort des Trauerns aber auch der Solidarität sein.

Nach den Anschlägen des NSU in der Probsteigasse (2001) und der Keupstraße (2004), nach Jahren rassistischer Demütigungen der Betroffenen durch Behörden, Presse und Gesellschaft und 9 Jahre nach der Selbstenttarnung des NSU, sind die Nachwirkungen noch deutlich zu spüren.

Nach 15 Jahren politischen Engagements verschiedener migrantischer und linker Initiativen, der Einigung auf die Ecke Schanzenstr./Keupstraße in unmittelbarer Nähe zum Tatort, blieben weitere Hindernisse nicht aus: Das ungenutzte Gelände gehöre einem Investoren, der von den Plänen nichts gewusst hätte und auch nicht gewillt ist, dem Wunsch der Betroffenen nachzukommen.
In einem offenen Brief vom Februar 2020 (nach den rassistischen Morden in Hanau) forderte die Initiative Herkesin Meydani die Stadt Köln zum Kauf des Geländes und der Erstellung von Bebauungsplänen auf.

Die Stadt hat von ihrem Verkaufsrechts bisher keinen Gebrauch gemacht und verzögert die Realisierung des Mahnmals weiterhin. Stattdessen war die letzte Info, dass das Gelände an einen Großinvestor verkauf wird.

Für unser Verständnis eines kritischen Studiums ist es unerlässlichlich, sich mit der Geschichte von Rassismus und rechtem Terror in der eigenen Stadt außeinanderzusetzen. Wieso ist Köln immer noch die einzige Stadt, in welcher der NSU Anschläge verübt hat, die keinen Ort des Gedenkens ermöglicht?